HSG BIK II – HSG Obere Aar

November 8, 2023 By 2. Herren

HSG BIK Wiesbaden – HSG Obere Aar 24:27 (15:10)

Herren II scheitert an sich selbst und verliert das Spiel gegen die HSG Obere Aar in den letzten 5 Spielminuten.

Die Heimmannschaft aus Wiesbaden stellte sich frühzeitig auf das Offensivspiel der Oberen Aar ein, sodass sie sich stets Ballgewinne erarbeitete. Hierbei war nicht nur das Unterbinden des gegnerischen Kreisanspiels oder das Schließen jeglicher Freiräume ein entscheidender Faktor, sondern auch die bärenstarke Torhüterleistung von Gregor Kolka, welcher die gesamte Partie hinweg eine herausragende Leistung erbrachte. Diese bestechende Defensivarbeit hatte einige Torchancen der HSG BIK zur Folge, welche nach einer Viertelstunde eine deutliche Führung von 12:3 nach sich zog. Trotz des zwischenzeitlichen Ergebnisses, der äußerst starken Abwehrarbeit und des sich erspielten Momentums, hinterließen die Offensiv-Aktionen der Wiesbadener einen weniger dominanten Eindruck: Hin und wieder sorgten zwar Tempo-Gegenstöße oder individuelle Auftritte für den Ausbau der eigenen Führung, jedoch gehört es auch zur Wahrheit dazu, dass ein gemeinsames Offensiv-Konzept nicht wirklich erkennbar war. Sofern Angriffe nicht in Gänze routiniert durchgespielt werden, nützen die erkämpften Ballgewinne in dieser Spielphase jedoch auch nichts. Nach und nach fanden die Gäste besser ins Spiel hinein und verkürzten den Abstand stetig, sodass es zur Halbzeit nur noch 15:10 für die Wiesbadener stand. Trotz der Aufholjagd der Gäste, war dieses Ergebnis eine gute Ausgangslage für die HSG BIK.

Die Mannschaft war sich über ihre Stärken in der ersten Hälfte bewusst, allerdings sorgten einige Ballverluste für Gesprächsbedarf. Trainer Simon Werner ergriff zunächst das Wort, betonte das positive Defensiv-Verhalten, wies aber auch darauf hin, dass im Angriff die Effizienz fehle. Hierbei sei ihm besonders die behäbige Rückwärtsbewegung seiner Mannschaft aufgefallen, welche es umgehend einzustellen galt. Eine Eigenschaft, welche die Abwehr kompakt erscheinen ließ, jedoch im Angriff nahezu ausblieb, war die Kommunikation untereinander, weswegen die Mannschaft sich aufgrund der Lärmkulisse vornahm, angesagte Spielzüge laut genug an die Außenspieler weiterzugeben. Insgesamt waren sich alle einig, dass diese Partie nur durch Kommunikation, Laufbereitschaft und die nötige Konzentration im Abschluss gewonnen werden kann.

Mit diesem Ziel vor Augen und dem bestehenden Torvorsprung im Rücken, startete die HSG BIK in die zweite Halbzeit. An defensiver Qualität schienen die Wiesbadener nicht verloren zu haben, jedoch verzeichnete das Offensivspiel weiterhin nur Teilerfolge: Zu häufig wurde der Abschluss aus der zweiten Reihe gesucht, welcher wiederum zu selten in einem Torerfolg mündete. Zwar konnte die Heimmannschaft die Gegner zunächst etwas auf Distanz halten, nicht zuletzt durch geniale Einzelaktionen von Matthias Kupfer, oder erzwungene Tore durch Max Kaufmann, aber sukzessiv drängte die Obere Aar auf den Ausgleichstreffer. Aus einem Fünf-Tore-Vorsprung zur Halbzeit, wurde vier Minuten vor Abfiff ein 24:24. Die zwischenzeitliche Hoffnung, die Führung über die Zeit zu bringen, wurde mit jedem verworfenen Abschluss geringer, wodurch sich der Frust vergrößerte. Die Nerven lagen blank, von der nötigen Konzentration im Abschluss war nichts zu erkennen und so glitt den Wiesbadenern jene Partie mehr und mehr aus der Hand. Vorne fehlte Esprit, ein gemeinsames Spielverständnis und hinten schwanden die Kräfte mit jedem Zweikampf. Mit dem Führungstreffer der Gastmannschaft in der 57. Minute, nahm das Spiel endgültig eine dramatische Wendung an. Die zuvor noch dominanten und hochmotivierten Wiesbadener, brachten sich später selbst in die missliche Ausgangslage, dem Ergebnis hinterherzurennen. Letztendlich wurde der HSG BIK mit aller Härte gezeigt, wie schwierig es ist, wenn das Momentum kippt und der Gegner umso motivierter aufspielt; drei Minuten vor Abpfiff. Vom Jäger zum Gejagten ernannt, versuchte das Team, schnelle Ballgewinne anhand einer hochstehenden Defensive zu erzwingen, woraufhin der Oberen Aar jedoch mehr Räume geboten wurden. Es waren die letzten Sekunden, in denen die Gäste besagte Räume nutzten und hiermit zum Endstand von 24:27 trafen. Die Frustration und Enttäuschung bei den Wiesbadenern war groß, denn sie waren an diesem Spieltag nicht nur zu Beginn ein Vorbild im Bereich der Balleroberung, sondern auch aufgrund der ideenlosen Offensive am Ende selbst sogar ihr größter Gegner. Diese Partie wird keiner der Anwesenden so schnell vergessen und so bleibt am Ende zwar kein Punkt für die HSG BIK übrig, dafür aber umso mehr der Wunsch einer Revanche in der Rückrunde.

Es spielten: Gregor Kolka (Tor), Julian Schäfer (Tor), Matthias Kupfer (10), Max Kaufmann (4), John Neuber (3), Daniele Ceriello (2), Christoph Jordan (2), Carsten Kraft (2), Ferdi Coskun (1), Oliver Dürr, Lion Lynker, Frederico Krist, Tom Nowak, Leon Kremer