Herren I gegen TSG Oberursel II
Männer – Bezirksliga A
TSG Oberursel II – HSG BIK Wiesbaden 38:33 (19:15)
Niederlage trotz langem Kampf
Nach zwei überzeugenden Siegen in den letzten beiden Spielen stand am Samstag die nach Eltville wohl härteste Auswärtsreise nach Oberursel an. Die Erinnerungen an die letzten Auswärtsspiele dort sind eher traumatischer Art, kam man hier doch regelmäßig gehörig unter die Räder. Die junge und robuste Mannschaft verpasste auch in der letzten Spielzeit den Aufstieg in die Bezirksoberliga trotz der Meisterschaft nur aufgrund der Tatsache, dass die erste Mannschaft in diese abstieg. Auch wenn man bei unserer HSG nun etwas anders aufgestellt ist, als in den letzten Spielzeiten war schon vorher klar, dass man bei einer Leistung wie beispielsweise in Eltville auch ein ähnliches Ergebnis erzielen würde. Die beiden Siege zuletzt sorgten aber für genug Selbstvertrauen auch hier zwei Punkte als Ziel auszuschreiben, verstecken muss man sich mit dieser Mannschaft auch wirklich nicht.
Das Spiel startete mit enormem Tempo, unsere Herren entwickelte durch robuste Abwehr und schnelles Spiel nach vorne viele Torchancen, die zuerst auch noch konsequent genutzt wurden (1:3/04:39) Die Hausherren waren sichtlich beeindruckt und hatten auch angesichts der Spiele der vergangenen Jahre nicht wirklich mit Siegesansprüchen von BIK gerechnet. Sie fingen sich nach diesem Anfangsrückstand schnell und zogen ihr bekanntes Spiel auf: Durch schnelle Gegenstöße und schnelles Spiel im Angriff die Abwehr auseinanderziehen und durch Durchbrüche freie Würfe nutzen. Das waren ein paar km/h zu viel für unsere Jungs, die kleine Führung zu Beginn wurde schnell egalisiert und die Waage schlug in die andere Richtung aus. Jeder Fehlwurf unserer Herren wurde mit einem Tempogegenstoß bestraft und auch die Abwehr bekam nicht mehr den Zugriff wie in den ersten Minuten, die anfangs überraschende 5:1-Deckung wurde durchlöchert und freie Würfe generiert (10:6/14:34). Auch eine Auszeit von Tritscher, in der besonders die Gegenstöße bemängelt wurden – sorgte nicht für eine Veränderung des Spielbildes, Oberursels erste Garde rannte ohne Pause und immer einen Schritt schneller als die Bierstädter, so war beim 19:12 nach 25 Minuten die höchste Führung erreicht. Unsere Männer rafften sich vor der Pause aber nochmal zusammen und erarbeitete sich über viel Kampf noch den 19:15-Halbzeitstand. Viel zu sagen gab es dann eigentlich nicht in der Kabine – die meisten Tore fielen durch Gegenstöße oder vom Kreis aufgrund fehlender Absprache in der Abwehr. Wenn man diese Fehler unterlässt sieht nicht nur das Spiel, sondern auch das Ergebnis anders aus. Es war also noch nichts verloren und man wollte seine Chance hier natürlich nutzen.
Der zweite Abschnitt begann sehr ausgeglichen, beide Mannschaften erzielten beinahe jeden Angriff ein Tor, durch zwei Phasen in Unterzahl wurden unsere Herren allerdings nach allen Regeln der Kunst ausgespielt und so stand es plötzlich nicht mehr 26:21 (38:04), sondern 31:22 (43:56) und das Spiel schien verloren. Der deutliche Rückstand sorgte aber nicht für hängende Köpfe, sondern für eine Trotzreaktion: Nun spielte BIK vollzählig bzw. zeitweise in Überzahl seinen besten Handball und verkürzte auf 32:28 (50:09). Das Spiel war wieder offen und Oberursel gezwungen seine erste Sieben durchspielen zu lassen. Diese schaffte es den Abstand zu halten und nachdem unsere Jungs beim Stand von 34:31 (56:09) einen Angriff ausnahmsweise nicht mit einem Tor abschloss konnte Oberursel die Zeit im Angriff gekonnt herunterspielen und auch der tolle Kampf in der Abwehr nutzte unserer Ersten nichts mehr – die Zeit rannte erbarmungslos runter und man musste volles Risiko gehen in Form einer offensiven Abwehr und schnellen Abschlüssen im Angriff um noch die Chance auf einen Punkt zu haben – alles vergebens. Am Ende war der Gegner einfach diese 5 Tore besser und gewann das Spiel verdient mit 38:33. Ein Torfestival, das so nicht unbedingt absehbar war. 33 Tore in Oberursel zu erzielen war zwar eine bemerkenswerte Leistung, aber mit 38 Gegentoren kann man leider auch nicht erwarten etwas Zählbares mitzunehmen. Immerhin das erfolgreiche Offensivspiel und der Kampf sowie der Wille sich nie aufzugeben sind Dinge, die man nun in die nächsten schweren Spiele mitnehmen kann. Mit einem solchen Auftreten werden auch die Erfolge in Zukunft sicherlich nicht ausbleiben.
Tore BIK: Seifert (10/7), Hergl (9), Kaya (4), J. Noll (4), Mauer (2), A. Noll (2), Mezes, Büttner 7m: 4/7 : 7/7
Zeitstrafen: 3:4