HSG BIK Wiesbaden – TuS Dotzheim II

November 18, 2021 By 1. Herren

Männer – Bezirksliga A

HSG BIK Wiesbaden – TuS Dotzheim II 25:24 (9:15)

Unglaubliche Aufholjagd wird belohnt – erst Hallenhalma, dann Handball

„Unfassbar“, „unnnötig spannend gemacht“, „souverän wie immer“ – die Reaktionen der Zuschauer in der Fliednerhalle nach diesem Spiel waren zumeist von Sarkasmus und Ungläubigkeit geprägt.

Dabei wollte man an den Arbeitssieg bei der Eintracht aus Wiesbaden anknüpfen und sich nun noch einmal steigern, um auch die Hürde TuS Dotzheim zu überspringen, die erst ein Spiel absolviert hatten, dieses aber souverän und hoch gewinnen konnten.

Über die ersten 20 Spielminuten möchte man kaum berichten – viel zu erwähnen gab es ohnehin nicht: „Abgrundtief schlecht“, „drei Klassen schlechter“, „Nicht zumutbar“ waren hier die Reaktionen. In dieser Zeit gelangen den ersten Herren ganze drei eigene Treffer. Drei. Wer die Halle zu diesem Zeitpunkt verließ tat dies zwar zurecht, sollte aber einiges verpassen.

Nach gut 24 Minuten beim Stand von 5:15 für die Gäste schien das Spiel gelaufen. Kein Wurf fand das Ziel, Fehlpässe als würde man zum ersten Mal Handball spielen, die Abwehr ließ den Torhüter teilweise komplett im Stich, vermeidbare Zeitstrafen, Körpersprache, die Resignation widerspiegelte – als dann noch ohne Fremdeinwirkung ein Außenspieler auf dem Hosenboden landete wollte man eigentlich nur noch raus aus dieser Halle/Hölle.

Dann gab es immerhin ein wenig Hoffnung: Die Abwehr wurde stabiler, die Tore schnell und einfach erzielt – aus 5:15 wurde bis zur Halbzeit immerhin ein 9:15 – ein Hoffnungsschimmer.

In dieser Halbzeitpause gab es dann wenig zu sagen: Die ersten 22 Spielminuten vergessen, abhaken und daran erinnern, dass sechs Tore Abstand in 30 Minuten mehr als machbar sind.

Anders als sonst wurde dieser Schwung mit in die zweite Spielhälfte genommen – die Abschlüsse wurden klarer, zielstrebiger und genauer, die Abwehr stand geordnet und auch der (inzwischen gewechselte) Torhüter konnte sich endlich auf seine Abwehr verlassen.

Die Gäste wurden zunehmend unruhiger und hastiger, die Hausherren knabberten weiter Stück für Stück den Vorsprung herunter. Über 12:17 schloss man auf 15:17 auf – vergab nebenbei noch beste Gelegenheiten zum Anschluss – und doch wurde der Stiefel weiter runter gespielt. Geschicktes Erzwingen von Strafwürfen, Spielen bis zur klaren Torchance – die Mannschaft der ersten Hälfte war nur noch nominell wiederzuerkennen.

Spätestens beim erstmaligen Ausgleich zum 20:20 in der 49. Spielminute wurde allen klar: Hier ist mehr drin! Zu den clever ausgespielten Angriffen und der nun viel robusteren Abwehr gesellte sich nun A-Jugend-Torhüter Lasse Städtler, der ein ums andere Mal das Tor auch nach freien Würfen, besonders von außen, sauber halten konnte.

Keine fünf Minuten vor Schluss konnte man dann sogar erstmals in Führung gehen – 23:22. Diesen Vorsprung konnten die Gäste nur noch zwei Mal egalisieren und nachdem sich alle auf ein Unentschieden vorzubereiten schienen, spielte man statt wie sonst hektisch und hastig zu werden plötzlich clever und einigermaßen souverän dieses Spiel zu Ende – die gut eine Minute vor Schluss erzielte Führung zum 25:24 sollte tatsächlich Bestand haben.

Ein verrücktes Spiel, in dem beide Teams mehr als zwei Gesichter zeigten, ein Tanz zwischen verschiedensten Leistungen sollte am Ende ein glückliches Ende für die erste Herren der HSG BIK haben und wird allen Akteuren aus verschiedensten Gründen noch lange im Gedächtnis bleiben.

Ergebnis: 25:24 (9:15)
Tore BIK: Noll, J. (8/5); Hergl (6/1); Seifert, Schmidt (je 4); Winter (2); Mezes
Zeitstrafen: 7:3
7-m: (9/6) – (10/8)